Perspektivwechsel:
Erstaufnahme
Die Erstaufnahmeeinrichtung in Suhl – fast alle haben eine Meinung, doch wer kann sich dazu wirklich ein umfassendes Bild machen? Wir sind überzeugt: Erst wenn wir verschiedene Perspektiven auf ein Problem hören und berücksichtigen, können wir menschliche Lösungen finden.
Wir haben deshalb mit sieben Menschen geredet, die alle auf unterschiedliche Weise direkt oder indirekt mit der Erstaufnahme zu tun haben. Sie berichten von unterschiedlichen Erfahrungen und haben sich unterschiedliche Gedanken dazu gemacht.
Die Zeitung
Vorwort
Gespräche
Ein Einzelhändler aus dem Zentrum
»Es ist immer schwierig, so aus dem Zusammenhang gerissene Wahrnehmungen oder auch Äußerungen in den großen Kontext einzuordnen, wo man das große Ganze nicht kennt.«
Rashid, der in Suhl viel Ablehnung erlebt
»Lass sie erst mal ankommen und versuch mal, wenn du willst, ihnen mit einer positiven Energie entgegen zu treten – oder sie sonst einfach in Ruhe zu lassen.«
Doreen Fischer, Lokal-Redakteurin »Freies Wort«
»Bei uns im Arbeitsalltag fehlt einfach die Zeit, dass man mal sagt: Ich guck mal hin und unterhalte mich mit jemandem.«
Reinhard Hotop, unabhängiger Asylverfahrensberater
»Ich glaube jeder Deutsche, der in so einer Situation leben würde, der würde durchdrehen. Der würde es nicht lange ertragen. Aber die Menschen dort haben Angst.«
Eine queere Person, die über ein halbes Jahr in der EAE lebt
»Die Menschen in Suhl erwarten nicht, dass die Menschen im Lager so sind wie ich.«
Ein Anwohner am Fußweg zur Erstaufnahme
»Es sind einzelne – vielleicht sind es keine zehn, zwanzig von den tausend – aber trotzdem kann was passieren.«
Riadh Ben Ammar, Theatermacher
»Statt zu sagen, dass Migranten gar nichts mit Kriminalität zu zu tun haben, versuche ich zu erklären: Warum machen die das?«
Extra-Material
Statistiken zu Leerstand und Bevölkerungsentwicklung
Statistik zum Anteil Zwangsvertriebener an der Bevölkerung verschiedener Länder
Strukturelle Mängel in der Erstaufnahme Suhl
Chronik rassistischer Vorfälle in Suhl
Essen in der EAE
Offener Brief zur Gesundheitsversorgung in der Erstaufnahme
Ablauf des Asylverfahrens
Informationen zur Arbeitserlaubnis für geflüchtete Menschen
Plädoyer für einen zweiten Blick auf die Kriminalstatistik
Die Zeitung können Sie in unserem Webshop nur gegen Versandkosten bestellen oder kostenlos im Community Art Center Suhl (Steinweg 28) mitnehmen. Wir freuen uns über eine Spende.
Die Ausstellung
Seit Dezember 2024 zeigen wir eine Auswahl der Fotos aus der Zeitung gemeinsam mit weiteren Bildern von Carlotta Steinkamp. Aus den sieben langen Interviews präsentieren wir jeweils einen Auszug.
Die Ausstellung ist geöffnet Mittwoch & Donnerstag 10-13 und 14-18 Uhr bei uns im Community Art Center, Steinweg 28, Suhl. Der Eintritt ist frei.
Gerne bieten wir nach Voranmeldung auch Führungen durch die Ausstellung für Schulklassen oder andere Gruppen.
Hörversion
Die Ausstellung ist ab Ende April nun auch hörbar: über Kopfhörer könnt ihr den Perspektiven der sieben interviewten Menschen lauschen.
Am 29. April 2025 um 18.00 Uhr laden wir herzlich ein, mit uns gemeinsam die Hörstationen der Ausstellung einzuweihen. Wir wollen wir gemeinsam zuhören, die Stimmen auf uns wirken lassen und uns über das Gehörte austauschen. Die Radio-Autorin Lena Löhr, die die Gespräche für das Projekt geführt hat, wird vor Ort sein und auch über die Hintergründe und den Schaffensprozess berichten. Außerdem geben wir einen Ausblick auf weitere geplante Aktivitäten im Rahmen der Ausstellung.
Theater-Workshop für Schulklassen
Die Theaterpädagogin Julia Pöhlmann hat aufbauend auf unserer Zeitung einen Workshop für Schulklassen entwickelt. In bis zu 6 Schulstunden (z.B. ein Projekttag) setzen sich die Jugendlichen spielerisch und kreativ mit dem Thema Fremdheit auseinander. Die Zeitung wird als Spielmaterial behandelt, um einen Raum für offenen Austausch zu schaffen und den Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, ihre eigenen Gedanken zu formulieren – ohne Angst, etwas „Falsches“ zu sagen oder zu machen.
Am 18.12.24 war die 10a des Friedrich-König-Gymnasium Suhl als erste Klasse einen Vormittag bei uns im Community Art Center Suhl. Da es zunächst keine inhaltlichen Vorgaben gab und um einfachen künstlerischen Ausdruck ging, gab es auch keine Berührungsängste. Während der Präsentationen der Gruppenarbeiten gab es viel Aufmerksamkeit und Interesse. In der weiterführenden Diskussion äußerten die Jugendlichen spannende eigene Gedanken zum Thema, die nicht der Zeitung entlehnt waren. Am Ende wollten einige Teilnehmer*innen sogar noch Zeitungen für eine Geografie-AG mitnehmen.
Sie suchen auch noch ein Format für Ihre Projekttage oder den Unterricht zum Thema? Melden Sie sich bei uns! Wir haben insbesondere noch freie Termine in den letzten beiden Schulwochen im Juni 2025.






Interesse, dass wir an Ihre Schule kommen?
Entsprechend § 6 Abs. 1 VersG sind Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, vom Besuch ausgeschlossen. Die Veranstalter*innen behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen.
